Neues Land – neue Herausforderungen: Radreisen durch Estland bei einstelligen Temperaturen

Bin ich in Riga noch mit kurzer Hose und T-Shirt auf Sightseeingtour gegangen, so trage ich mittlerweile beim Radfahren viele meiner warmen Kleidungsstücke in mehreren Lagen übereinander. Ich bin mittlerweile in Estland angekommen und auf dem Weg hierher hat es sich deutlich abgekühlt, sodass ich nun morgens bei einstelligen Temperaturen um die 8 Grad oder auch mal bei 4.5 Grad starte – brrrrr! Allerdings bisher meistens bei blauem Himmel und Sonnenschein, was es nochmal etwas angenehmer macht. 🙂

Aber los ging es nach den Ruhetagen in Riga entlang der lettischen Küsten in Richtung Norden mit den estnischen Inseln als Ziel. Die erste Herausforderung war jedoch schon das Überqueren des Autobahnkreuzes bei Riga. Aus Riga rauszufahren, ist super einfach: es gibt einen separaten Radweg, der einmal geradewegs raus aus der Stadt führt.

An der Autobahn wechselte der Radweg dann ein paar Mal die Seiten und ich folgte dem EV10 Schild. Als an einer Kreuzung in einem kleinen Ort kein Schild mehr vorhanden war, schaute ich auf die Karte und ich befand mich weiterhin auf dem Radweg. Also fuhr ich weiter, bis auf einmal aus der 2-spurigen Straße eine 4-spurige wurde und auch Auf- und Abfahrten hinzukamen. Da realisierte ich, dass ich mich gerade auf einem Autobahnkreuz befand. Was machen? Anhalten und Umdrehen? Keine gute Idee auf einer Autobahn. Also hieß es: volle Konzentration, weiterfahren und schnellstmöglich abfahren, sobald sich die Möglichkeit bietet. Zum Glück war verhältnismäßig wenig los und es kam nach dem Kreuz auch eine Abfahrt, sodass ich teilweise auf ruhigeren Straßen weiterfahren konnte.

In Saulkrasti schaute ich mir die weiße Sanddüne an und legte am Meer in einem Café eine Aufwärmpause ein, da es an dem Tag sehr windig und mit 15 Grad zum Vortag schon deutlich abgekühlt hatte. Außerhalb der Saison im Baltikum zu fahren, hat u.a. den Nachteil, dass viele Cafés/Restaurants schon geschlossen haben. Bei dem Café am Meer hatte ich Glück, denn der Besitzer machte mir einen Cappuccino und ich konnte im Innenraum sitzen, obwohl an dem Tag aufgrund des Wetters das Café gar nicht geöffnet hatte. 🙂

Als Campingplatz hatte ich mir ein Hotel rausgesucht, dass Zimmer und Appartements vermietet und noch eine Wiese für Camper anbietet. Das Hotel hatte auch ein Restaurant, dessen Terrasse einen direkten Blick aufs Meer und den Strand bot. Ich konnte den Aufenthaltsraum und die Küche des Gästehauses mit nutzen, sodass ich auch meine Radfahrsachen trocken und im Warmen unterbringen konnte und auch beim Abendessen und Frühstück nicht frieren musste. Ich genoss die Sonne am späten Nachmittag, machte einen kleinen Spaziergang am Strand und schaute mir später den Sonnenuntergang an.

Der nächste Tag war schon meiner letzter Tag in Lettland und ich fand zum Abschluss nochmal einen ganz tollen Rastplatz direkt am Strand mit Blick aufs Meer. Neben mir waren noch zwei Tschechen mit dem Camperbus unterwegs. Die beiden waren total verrückt: die sind tatsächlich bei dem sacke kalten Wetter und dem starken Wind in der Ostsee baden gegangen. Das ganze Spektakel sah ähnlich wie bei mir in Jurmala aus: rein rennen, kurz hinsetzten und ganz schnell wieder raus. 😀
Ich genoss währenddessen meinen warmen Tee und die tolle Aussicht.

Auf dem Weg zum Rastplatz entdeckte ich noch den „Kapitan on the road“, obwohl die Zeiten glaube ich eher vorbei sind. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der wirklich noch fährt. 😉

Nach meiner Pause am Meer fuhr ich weiter und folgte wieder dem EV10/13, der immer wieder abseits der Autobahn auf Nebenstraßen verlief. Leider war der nächste Abschnitt für ein Rad nicht befahrbar, da er frisch mit Erde und Sand aufgeschüttet wurde. Irgendwie wäre es sicherlich gegangen, aber auf das Irgendwie hatte ich an dem Tag keine Lust, weshalb ich umdrehte und zurück zur Autobahn fuhr. Da der Seitenstreifen doch sehr schmal war, entschied ich mich auf der anderen Seite auf guten Schotterwegen durch den Wald zu fahren.

Am Nachmittag steuerte ich nach dem Einkauf im Supermarkt eine Pizzaria an, da ich irgendwie Lust auf Pizza verspürte. Aber auch hier wieder: geschlossen! So ein Mist. Also ging es weiter zum Campingplatz. Die Einfahrt war mit einem Rolltor versperrt, welches sich jedoch aufschieben lies. Also fuhr ich rein und traf dort auf die Besitzerin, die mir sagte, dass der Campingplatz schon geschlossen hat. 😦 Sie meinte jedoch, dass in 1km ein Campingplatz kommt, der offen hat. Also wieder rauf aufs Rad und auf zum nächsten Campingplatz. Bei diesem handelte es sich um ein Hotel und Restaurant am Hafen, dass die Wiese dahinter Campern bereitstellt. Die Duschen und Toiletten befanden sich in einem kleinen Container, also alles recht einfach, aber zumindestens mit Heizung. Ich frag mich echt, wie das hier in der Saison ist, da die meisten Campingplätze immer nur 1 oder 2 Duschen und Toiletten haben. Wenn der Campingplatz wirklich voll ist, steht man da ja ewig an. Also hat es auch etwas Gutes außerhalb der Saison zu fahren: man hat alles für sich allein. 🙂
Auf der Wiese hörte man zwar aufgrund der Nähe zur Autobahn noch deutlich den Auto- und LKW-Verkehr, jedoch war auch der Strand und das Meer wieder in unmittelbarer Nähe. Da das Hotel auch ein Restaurant hatte, kam ich so nun doch noch zu meinem Abendessen. Anschließend genoss ich wieder den Sonnenuntergang.

Am nächsten Tag hieß es nach nur 10km Fahrt: Welcome to Estonia! Ich fuhr in mein fünftes Land auf meiner Radtour und mit dem Überqueren der Grenze fielen auch die Temperaturen um 3 bis 5 Grad in den Keller. 🙂 Nee Spaß, aber es war schon ein deutlicher Unterschied zwischen Lettland und Estland zu spüren und auch die Wettervorhersage besagte, dass sich die Temperaturen so um die 10 Grad am Tag einpendeln würden. Dagegen bin ich in Lettland am Tag bei um die 15 Grad unterwegs gewesen.

In Estland gibt es viele kostenlose Campingplätze direkt am Meer, die super ausgestattet sind: Trockentoilette, teilweise überdachte Sitzbänke und Tische, überdachte Grill-/Feuerstellen und teilweise sogar Trinkwasser und Feuerholz. Betrieben und bereitgestellt werden sie von der staatlichen Forstwirtschaft. Auf den ersten Kilometern in Estland waren gleich 3 solcher Plätze und so nutze ich sie, um am Strand eine Teepause einzulegen.

Es ist eine echte Herausforderung bei diesen Temperaturen Rad zu fahren: zieh ich zu wenig an, bin ich die ganze Zeit am frieren – zieh ich zu viel an, bin in klitschnass und somit am Frieren, wenn ich anhalte.

An diesem Tag hatte ich den Dreh bzgl. der Anzahl der Kleidungsschichten noch nicht so raus, sodass ich heilfroh war, als ich in einem kleinen Ort ankam, in dem es ein Restaurant gab, in dem ich mich bei einem Tee und Cappuccino aufwärmen konnte. In dem Restaurant lief 90er Musik, z.B. von Marusha. 😀 Irgendwie scheinen die Esten 90er Musik zu mögen, denn auf einem späteren Campingplatz ließen andere Camper abends auch 90er Musik laufen.

Für die nächsten 2 Nächte hatte ich mir ein kleines Appartement in Pärnu gebucht, zum einen um ein wenig in Ruhe durch die Stadt schlendern zu können und zum anderen stand ein neues Experiment auf dem Plan: ein Friseurbesuch. Ich hatte bereits in Riga geschaut, ob ich bei einem englischsprachigen Friseur einen kurzfristige Termin bekomme, jedoch ohne Erfolg. Also unternahm ich in Pärnu einen weiteren Anlauf und fand sehr schnell einen Friseur mir freien Terminen. Puh etwas mulmig war mir schon, aber es half nix: die Haar mussten ab. Aber mit einem Bild als Vorlage und mit ein paar Brocken Englisch konnten wir uns verständigen. Also ich bin zufrieden und erkläre das Experiment hiermit als erfolgreich abgeschlossen. 😀 Hier der Vorher-Nachher Vergleich:

Außerdem musste ich dringend was gegen meine kalten Füße beim Radfahren unternehmen. Wenn die Hände oder Füße kalt sind, friere ich einfach am ganzen Körper. Meine Merinosocken sind nur Sneakersocken und gehen noch nicht mal über die Knöchel, da helfen meine Schuhüberzieher und warmen Beinlinge auch nichts mehr. Also machte ich mich nach meinem Friseurbesuch auf, neue, atmungsaktive Socken zu finden und wurde in einem Sportgeschäft auch fündig. Vorbereitet auf die nächsten, kalten Etappen machte ich einen Herbstspaziergang durch die Stadt und entlang des endlosen, weißen Sandstrandes.

Am nächsten Morgen ging es dann in voller Montur wieder weiter mit dem Rad. In den kommenden Tagen experimentierte ich viel herum, was ich bei welchen Temperaturen wie lange anziehe, um nicht zu sehr ins Schwitzen zu geraten, aber auch nicht zu frieren. Meine ersten Versuche sahen dann so aus:

Während einer Pause wechsle ich dann die Weste gegen meine Daunenjacke, das Schlauchtuch gegen meine Mütze und die dünnen gegen die dicken Handschuhe.

An diesem Tag wich ich für einen Teil der Etappe von dem Ostseeküstenradweg ab, da ich gesehen habe, dass dieser entlang einer Straße abseits des Meeres führt, ich jedoch eine Straße entlang der Küste auf der Karte entdeckte, die bis auf ein kurzes Stück auch asphaltiert war. Also probierte ich es aus und es war genau die richtige Entscheidung. Ich hatte sehr oft einen direkten Blick aufs Meer und ich fuhr auf diesen Straßen bei blauem Himmel und Sonnenschein fast komplett allein.

Generell kann man in Estland ruhig auch kleinere Straßen fahren, da diese im Gegensatz zu Lettland und Litauen oft auch asphaltiert sind.
10km vor meinen Zielort für diesen Tag überholte mich auf einer Landstraße eine Kolonne von bestimmt 10 Oldtimern – richtig tolle, gepflegte Oldtimer. Im nächsten Ort machte ich in einem Restaurant Pause. Die Besitzerin konnte Englisch und war total lieb, als sie mir die estnische Speisekarte übersetzte. Am Ende gab es Gulasch mit Kartoffeln und einem Tee. Als ich gehen wollte, haben wir noch etwas geredet und sie hat mir trotz des kalten Wetters die Inseln empfohlen zu bereisen.
Anschließend ging es einen Ort weiter auf den Campingplatz direkt am See. Dieser war ganz im Gegenteil zu den bisherigen Campingplätzen überhaupt nicht leer, denn es ist ein Angler Hotspot. Sie vermieten auch Hütten und Zimmer im Haupthaus. Ich hatte auch vorab per E-Mail angefragt, ob ein Zimmer frei wäre, jedoch nur noch die größeren und teuren, weshalb ich mich entschied zu zelten. Als ich ankam, sah ich die Oldtimer auf dem Parkplatz und die Gruppe checkte gerade ein. Als sie mich sahen, erkannten sie mich vom Überholen und wir quatschten kurz.

Auf dem Platz suchte ich mir eine kleine Halbinsel aus, auf der ich mein Zelt aufbaute. An dem See gab es tolle Liegestühle, sodass ich den Nachmittag auf einem dieser in der Sonne verbringen und später den Sonnenuntergang beobachten konnte.

Am Abend standen einige der Oldtimer-Fahrer draußen und als ich vorbei ging wurde ich kurzerhand zum Cognac Trinken eingeladen. Der hat richtig gut geschmeckt. Sie waren alle Mitglieder eines Oldtimer Clubs und machen im Sommer immer mehrere gemeinsame Ausflüge. Sie kommen alle aus unterschiedlichen Orten in Estland. Sie fragten mich ein wenig über meine Reise aus und sie konnten nicht so richtig verstehen, weshalb ich mit dem Rad fahre, alleine und dann auch noch zelte in meinen kleinen Haus, wie sie es immer nannten. 😉

Am nächsten Morgen war es mit 8 Grad nochmal etwas kühler, sodass ich nun über die Radhose und die Beinlinge auch noch meine Trekkinghose anzog, schon mit den dicken Handschuhen startete und die dünnen Schuhüberzieher durch die aus Neopren austauschte. An dem Tag ging es auf die estnische Insel „Muhu“. Bis zu um Fährort Virtsu ging es über ruhige Straßen und über eine Dammstraße, die die Ostsee von einem See trennte. Entlang meiner Route entdeckte ich auf einem Spielplatz ein etwas anderes Batman Mobil 😉
Mit der Fähre gelangt man innerhalb von 30min auf die Insel, wobei es mir sogar noch schneller vorkam. Auf der Insel angekommen, kaufte ich noch für den Abend in einem Konsum ein und machte mich dann auf den Weg zu meiner kleinen beheizten Hütte, die ich für diese Nacht gebucht hatte.

Da es für die nächste Etappe an Campingplätzen mangelte und es nur einen an einem Hafen gab, jedoch ohne Aufenthaltsraum oder Küche, entschied ich mich für eine sehr lange Etappe mit 95km, um abends in einem Hostel in Kuressaare, der Hauptstadt der Insel Saaremaa, zu übernachten.

Morgens startete ich meine Tour mit der Besichtigung eines alten, kleinen und verschlafenen Fischerdorfes „Koguva“ noch auf der Insel „Muhu“.

Anschließend ging es dann über einen Damm, von dem aus man eine grandiose Aussicht hat, auf die Insel „Saaremaa“.

Um mich mittags etwas aufzuwärmen, machte ich einen Stopp an einem Café, bevor es dann mittags weiter ging zu einem See, der sich durch einen Meteoriteneinschlag gebildet hat.

Die letzten 20km nach Kuressaare zogen sich wie Kaugummi und ich war froh als ich endlich ankam. Auf dem Weg zur Stadt habe ich auch meinen 5.000km zurückgelegt. 🙂

Das kleine Städtchen gefällt mir echt gut, ist aber auch schnell erkundet.

Bis zu diesem Abend hatte ich mich immer noch nicht entschieden, wie ich weiter fahren wollte. Ich hatte mir auf der langen Etappe einige Varianten überlegt und entschied mich dann für die folgende: ich würde einen kleinen Ausflug in den Süden der Insel zum Leuchtturm in Sääre und zu einigen Aussichtspunkten an der Küste machen. Da der Rückweg dann die 100km Marke knacken würde, entschied ich mich eine Nacht in einer Hütte im Wald zu übernachten. Diese werden neben den kostenlosen Campingplätzen auch von der staatlichen Forstwirtschaft bereitgestellt wird. In der RMK App, in der man all diese Plätze und Hütten findet, wurde darauf verwiesen, dass die Hütte auch mit Feuerholz und Ofen ausgestattet ist. Also könnte ich mir bei den kalten Temperaturen ein Feuer machen und so etwas wärmer als im Zelt durch die Nacht kommen. Am nächsten Tag würde ich dann die letzten 35km zurück nach Kuressaare fahren, um dann hier ein paar Tage Pause zu machen und das schlechte Wetter auszusitzen. Der Plan stand. 🙂

Am nächsten Morgen füllte ich mein Wassersack noch mit Leitungswasser, da es an der Hütte kein Trinkwasser gab, und machte mich auf zum neuen Abenteuer. Auf der Tour ging es durch Wälder, durch einen Orte, in dem Überreste aus der Wikingerzeit gefunden wurden und abschnittsweise auch entlang des Meeres.

Vom Leuchtturm aus waren es noch so ca. 30km bis zur Hütte. Als ich ankam, inspizierte ich erst einmal alles ganz genau. War ja auch das erste Mal, dass ich in so einer Hütte übernachtete. Ich war begeistert, was hier alles kostenlos bereitgestellt wird und wie gut es auch in Schuss ist.
Die Hütte war ausgestattet mir einem Ofen, einer Sitzbank, einem Tisch, einer Bank auf der man schlafen konnte. Es gab auch einer Axt zum Holzspalten, 2 Sägen, Topf, Pfanne und eine Tasse. Auf der Hinterseite der Hütte gab es eine Leiter, die auf den Dachboden der Hütte führte, wo nochmal 2 Personen hätten schlafen können. Im Außenbereich gab es einen überdachten Holzstand, in dem das Brennholz gelagert wurde, eine Picknick Tisch mit Bänken, eine Grillstelle, eine gepflegte Trockentoilette mit Toilettenpapier und einen Brunnen.
Nachdem ich alles genau erkundet hatte, machte ich mich daran, ein Feuer im Ofen zu machen. Meine größte Sorge war eigentlich, dass ich das Feuer nicht zum brennen bekommen würde und es sehr kalt werden würde. Das letzte Mal als ich versucht habe ein Feuer zu machen, hat es immer mehr gequalmt als gebrannt. Aber ich hatte Glück und fand genug kleine, dünne Hölzer im Holzvorrat, sodass das Feuer sehr schnell brannte und ich mich aufwärmen und den Abend über warm halten konnte . 🙂

Am nächsten Morgen merkte ich, dass es sehr kalt sein musste, da ich meinen Gaskocher nicht an bekam. Es strömte zwar Gas aus, aber es entfachte sich nicht, als ich das Feuerzeug dran hielt. Ich dachte schon, ich müsste ohne Frühstück und ohne Tee auf Tour gehen, aber ich hab es dann doch noch zum Laufen bekommen. Mein Fahrradcomputer zeigte mir dann auch, dass es nur 4.5 Grad hat. Dies änderte sich aber schnell, als ich dann aus dem Wald rausfuhr und mich die Sonnenstrahlen und blauer Himmel begrüßten. Schlagartig wurde es um 3 Grad wärmer – immer noch kalt, aber mit Sonnenschein macht es doch gleich viel mehr Spaß.

Mein Weg zurück nach Kuressaare führte mich morgens entlang einer Schotterstraße an der Küste. In der Karte waren hier noch 2 Aussichtspunkte eingezeichnet, die ich besuchen wollte. Ich fand es gab nicht nur 2, sondern die ganze Fahrt auf dem Schotterweg bot über 7km eine grandiose Aussicht – mal mehr und mal weniger nah am Wasser. Dieser Abschnitt hat sich echt gelohnt. 🙂

Als ich nach der kurzen Etappe wieder in Kuressaare ankam, entdeckte ich ein kleines Café, dass auch Smoothies anbot. Ich gönnte mir nach diesem Abenteuer erst einmal eine Smoothie Bowl und einen Cappuccino. Zur Abwechslung mal etwas Gesundes, nach den ganzen Törtchen, Kuchen und Teilchen. 😉

Ich habe in den letzten Tagen aufgrund der niedrigen Temperaturen oft mit meiner Entscheidung über Polen in das Baltikum und somit nun Richtung Norden zu fahren, gehadert. Hab mir oft gewünscht, dass es doch wärmer wäre und ich auch die tollen Strände und das Meer mehr genießen könnte. Doch ich muss sagen, das Reisen außerhalb der Saison und im Herbst hat auch seine Vorteile: keine Menschenmengen, die Straßen sind leer und es sind fast nur Locals unterwegs. Die Bäume verfärben sich langsam und zusammen mit den bunten Häusern hier im Baltikum, sieht es echt einfach nur toll aus. Eindrücke, die ich so nicht hätte. Zudem habe ich eigentlich voll Glück, denn es regnet nicht und ich fahre meistens bei blauem Himmel und Sonnenschein. Das Radreisen im Herbst ist einfach anders als im Sommer, aber deshalb muss es ja nicht weniger gut sein – einfach nur anders. 🙂

Ich entspanne jetzt noch etwas hier in der Hautstadt der Insel Saaremaa, bis es dann ab Samstag in Richtung Hiiumaa, der nächsten Insel, weitergeht.

Ein Gedanke zu “Neues Land – neue Herausforderungen: Radreisen durch Estland bei einstelligen Temperaturen

  1. Wunderschöne Bilder, ich glaube diese wunderbare Landschaft und die Ruhe entschädigen Dich für die Strapazen die Du auf Dich nimmst.
    Wir können nachvollziehen wie es ist bei kalten Wetter zu fahren, sind am Samstag den von Dir empfohlen Elster-Radweg von Herzberg bis Bad Liebenwerda und zurück bei um die 13° gefahren.
    Hut ab!!! Du bist sehr hart im Nehmen!!
    Tolle Reiseberichte!!!
    Viele Spaß für die nächsten Abenteuer!
    Die Klitzschner

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