Kleine Auszeit vom Radfahren bevor es zu zweit weitergeht

Nachdem ich letzten Dienstag an einem Kite-Surf Spot vorbeigefahren bin, fragte ich einen Kite-Surf Kurs bei Water-Central als kleine Auszeit vom Radfahren an. Am nächsten Nachmittag meldete sich Thomas, der Inhaber, bei mir und ich hatte Glück, denn sie hatten noch Platz für mich und so buchte ich mir als kleines Geburtstagsgeschenk für mich selbst, einen 8-stündigen Aufbaukurs. Ich war gespannt wie viel Wissen und Können nach 7 Jahren, die seit meinem letzten Kite-Surf Kurs in Neuseeland vergangen waren, noch übrig geblieben sind. 🙂 So fuhr ich am Donnerstag wieder einige Kilometer zurück bis zum Hafen Dabitz, wo die Kite-Surf Schule und der Kite-Spot sind. Toll war, dass man im Hafen auch direkt zelten konnte und Thomas, der auch gleichzeitig der Hafenmeister ist, dort auch ein kleines Bistro/Cafe betreibt, sodass auch für die Verpflegung gesorgt war.

Am Nachmittag ging es dann auch direkt ins Wasser, nur machte der wenige Wind es sehr schwierig den Kite in der Luft zu halten. Am Freitag war jedoch mehr Wind vorhanden und so schaffte ich es am Nachmittag sogar ein paar Meter zu fahren. Leider waren 2 Tage doch ein wenig kurz, um meine Kite-Surfing Fähigkeiten wirklich weiterzuentwickeln, aber Spaß gemacht hat es trotzdem. 😀

Leider fing es am Mittag an zu regnen, was beim Kiten nicht weiter stört, da man ja sowieso im Wasser und somit nass ist, allerdings sollte der Nachmittag und die folgende Nacht eine kleine Herausforderung fürs Zelten werden. In der Nacht war so ein starker Wind, dass sich das Zelt immer wieder stark neigte und den Regen auch durch das untere Innenzelt drückte. Zum Glück hatte ich abends schon alles in meinen wasserdichten Packtaschen verpackt.

Am Abend gegen 21Uhr reisten auf dem Campingplatz noch ca. 35 russiche Radreisende an, die wohl auf einer Tour durch Europa waren. Der kleine Hafen war somit wahnsinnig voll und überall standen Zelte – und von den Wartezeiten für die kleinen Sanitäranlagen (2 Duschen und 2 Toiletten) will ich gar nicht sprechen 😀 Aber sie waren echt hart im Nehmen und setzten ihre Tour bei Regen am nächsten Morgen fort.

Ich wartete noch etwas und nutzte eine Regenpause, um auf einer kurzen Tour nach Stralsund zu fahren. Dort hieß es dann nachmittags bei Sonnenschein und reichlich Wind erst einmal mein Zelt im Park trocknen, denn sowohl das Innen- als auch das Außenzelt waren einfach nur klitschnass. Die restliche Zeit nutzte ich, um die Stadt etwas zu erkunden.

Am Sonntag ging es dann von Stralsund mit dem Zug weiter nach Brandenburg an der Havel. Denn ab hier fahre ich jetzt für zwei Wochen mit meinem Freund gemeinsam einen Teil der Radtour „Tour Brandenburg“, die einmal um Brandenburg herum führt und mit über 1000km der längste Radfernweg Deutschlands ist.

Zunächst war aber die Zugfahrt schon ein Highlight – denn der Bahn fiel dann auf der Hälfte der Strecke ein, dass unser Zug in die Werkstatt muss. Das hieß dann für uns, dass wir am Bahnhof Prenzlau den Zug mit den Insassen des Zuges am gegenüberliegenden Bahnsteig tauschen mussten. Und das ganze mit gefühlten 30 -40 Fahrrädern, Fahrradanhängern und Kinderwagen und nur einem kleinen Aufzug der runter zur kleinen Unterführung führte und nur einem kleinen Aufzug der uns wieder hoch zum anderen Gleis brachte. Nach 25min hatten wir es dann tatsächlich alle geschafft und wir konnten die Fahrt fortführen. 😀

In Brandenburg an der Havel angekommen und nach einem Abendessen direkt am Wasser, nutzte ich den Sonnenuntergang, um die tolle Abendstimmung in Bildern einzufangen.

Am nächsten Vormittag erkundeten wir die Stadt dann nochmal bei Tageslicht und ich muss sagen, ich bin echt positiv von Brandenburg a. H. überrascht. Es ist eine super schöne Kleinstadt und ist eine Reise wert. Es ist nicht weit von Potsdam und Berlin entfernt, sodass auch ein kleiner Abstecher möglich wäre und wenn man die Räder dabei hat, kann man im Umland viele Seen und natürlich die Havel erkunden. In der Stadt selbst sind in Anlehnung an Loriot 20 lebensgroße Skulpturen von Waldmöpsen versteckt. Wir haben glaube ich 4 oder 5 gefunden 😉

Am Dienstag starteten wir unsere Radtour und auf den ersten Kilometern folgte die „Tour Brandenburg“ dem Havelradweg direkt am Wasser. Später ging es dann immer wieder durch den Wald und durch kleine Dörfer bis zu unserem ersten Ziel – Bad Belzig.

Auf der Etappe nach Jüterbog war eigentlich Regen angesagt, aber nachdem das Unwetter in der Nacht über uns gezogen ist, blieb es am nächsten Tag trocken, aber die Infrastruktur entlang der Route nahm immer weiter ab, sodass wir lediglich eine Tankstelle hatten, um uns mit Essen und Trinken zu versorgen und erst am Ende der Etappe gab es einen Bäcker. Die restliche Zeit fuhren wir wieder über einsame Straßen/Radwege, durch viele Windräderparks und durch noch mehr Natur.

Unser bisher absolutes Highlight war allerdings die heutige Etappe. Sie führte oft entlang Fläming Skate Routen. Dies ist ein Wegenetz in Brandenburg, dass auf die Bedürfnisse von Skatern angepasst ist und ist mit ca. 230km die längste zusammenhängende Route in Europa. Für uns heißt das: super geteerte und 3 Meter breite Wege, auf denen man fast allein unterwegs ist.Für die Versorgung gab es heute sogar einen kleinen Dorfladen auf dem Weg. 😉

Also wir sind bisher total von der „Tour Brandenburg“ begeistert und sind gespannt wie die restliche Tour weitergeht.

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